Impact Days: Der Gletscher – Eine Oper 2.0

Chudoscnik Sunergia & Ostbelgien Festival präsentieren
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Der ostbelgische Komponist Christian Klinkenberg feiert am 25. und 26. Oktober 2019 mit seiner zweiten Oper „Der Gletscher“ Premiere im Alten Schlachthof. Wie bei „Das Kreuz der Verlobten“ spielt sich das dramatische Geschehen vor einer Naturlandschaft ab, die sowohl mit erhabener Schönheit als auch mit grausamer Kälte die Figuren überwältigt. Mithilfe von Textauszügen regionaler Autoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird die tragische Geschichte eines Bruderpaars aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt. Eine speziell für das Projekt entwickelte innovative Videopartitur setzt neue Maßstäbe in der Opernproduktion. Das Orchester besteht aus Musikern aus Deutschland, USA, Niederlande, Luxemburg, Slowenien, Frankreich und Belgien, die über große Expertise bei der Aufführung von mikrotonalen Kompositionen verfügen und genau deshalb zusammengebracht wurden.

Voller Mut treten die Zwillinge Max und Gabriel den Aufstieg auf einen Gletscher an. Die Natur ist überwältigend, der Gletscher vor ihnen eine Verheißung. Klein und unbedeutend stehen sie auf den Gipfeln, jubeln und lachen.  Die Höhe und die Bergluft locken sie, fordern sie heraus und erfüllen ihre Herzen mit Freude und Übermut. Ihre Jugend erscheint ihnen ewig, das Leben unendlich. Selbst als der Boden unter ihnen bebt, bleibt es für einen der beiden nur ein Spiel.  Doch übermächtig ist keiner von ihnen: Ein falscher Schritt, eine Spalte, ein Fall und Gabriel, von beiden der romantischere und ungestümere Bruder, ist tot.

Max bleibt zurück. Der Gletscher, der eben noch ein Ort der Schönheit und des Glücks war, wird grausames ewiges Eis. Verzweifelt tritt er den Rückweg an und die Zeit vergeht. Als Gletscherforscher bereist er die Welt und muss nach 30 Jahren feststellen, dass der Schmerz über den Verlust mächtiger ist, als jedes Gebirge. Gabriel ist in jedem Baum, in jedem Felsen, in jedem See. Max, der seinem Bruder immer ähnlich sah, verlässt die Grenze zwischen Gedanken und Realität. Der Irrsinn scheint ein willkommener Trost.

In praktisch allen Disziplinen dieser Produktion wird Neuland betreten: Die Musiker spielen nicht von normalen Notenblättern, sondern von einer Video-Partitur, die ein wesentlich intuitiveres Spiel ermöglicht. Speziell für dieses Projekt wurde eine Software entwickelt, die alle Partituren, den Ton und das Video miteinander synchronisiert. Der Zwillingsbruder Gabriel ist als virtueller Sänger ausschließlich auf einer Videowand zu sehen. Die Musiker spielen auf speziell konstruierten mikrotonalen Musikinstrumenten.  Das Ergebnis sind bisher ungehörte Melodien und Akkorde.

Offizielle Website

Komposition: Christian Klinkenberg
Regisseurin und Libretto: Nicole Erbe
Dirigent: Bart Bouckaert
Sänger: Jean Bermes
Schauspieler:  Ilan Daneels
Grafische Partitur: Marc Kirschvink
Bühnenbild und Ausstattung: Jens Schumacher
Video: Ludwig Kuckartz
Software „autoconductor“ der Video-Partitur: Lothar Felten
Radiostimme:  Julia Hansen (Englisch), Juliane Pempelfort (Deutsch)
Licht: Jonas Rüter
Übersetzung: Christian Klinkenberg, Hugh Featherstone

Das Orchester:

Internationale Gäste

Philip Gerschlauer (Berlin): Saxophon
Johnny Reinhard (New York): Fagott
Nora-Louise Müller (Hamburg): Bohlen-Pierce-Klarinette
Melle Weijters (Amsterdam): 41-edo Gitarre
Dan Auerbach (New York): Violine

Das Kl-Ex Ensemble:
Anne Davids: Flöte
Stephan Klinkenberg: Percussion
Paul Pankert: Geige
Vedran Mutić: Bass
Luc Marly: Saxophon
Christian Klinkenberg: Synthesizer und Live-Elektronik

please credit © Denny Renshaw

Christian Klinkenberg (Komponist) studierte Komposition am „Koninklijk Conservatorium Brussel“. Im Mai 2018 präsentierte er auf der Internationalen Konferenz TENOR (Technologies for Music Notation and Representation) in Montreal die Möglichkeiten der grafischen Videopartitur. Er komponierte Musik im Bereich Theater, Elektronik, Film, Ballett, für Orchester, Big Band, Chor und kleinere Ensembles.
Nicole Erbe (Librettistin und Regisseurin), geboren in Ludwigshafen, absolvierte zunächst eine Tanzausbildung an der New York City Dance School in Stuttgart sowie ein Architekturstudium an der FH Aachen und der Kunstakademie Düsseldorf. Es folgte eine Ausbildung zur Theaterpädagogin. Als Cross-Over Künstlerin mit Quereinsteiger-Biographie arbeitet sie in diversen Genres wie Tanz, Architektur, Oper und zeitgenössischem Puppenspiel. Neben Gastaufträgen in Potsdam und in Winterthur ist sie seit 2015 als Regisseurin am Rheinischen Landestheater Neuss tätig.

Eine Koproduktion von OstbelgienFestival & Chudoscnik Sunergia & Ars Vitha & Kl-Ex Ensemble

Im Rahmen von IMPACT – Mit der Förderung für das Kooperationsprogramm Interreg V-A Euregio Maas-Rhein

www.impact-regio.eu

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