Eine feurige Liebesgeschichte findet ihr tragisches Ende in den winterlichen Wirren des Hohen Venn: Vier Sänger und ein Kammerorchester lassen den Zuhörer tief in diese mystische (Klang-)Landschaft eintauchen.
Die Kammeroper „Das Kreuz der Verlobten“ ist das erste Bühnenwerk des ostbelgischen Komponisten und Pianisten Christian Klinkenberg. Auf Seiten der Solisten hat er hervorragende junge Künstler aus Italien, Deutschland, Frankreich und Luxemburg besetzt und für Regie, Bühnenbild und Orchester ostbelgische und euregionale Profis verpflichtet.
Das Hohe Venn ist eine unwirtliche, urwüchsige Moorlandschaft auf dem Gebiet der belgischen Eifel und der Ardennen. Im Winter legt sich Nebel über seine Pfade und die Temperaturen werden eisig. Die raue Natur und die damit verbundenen Widrigkeiten wurden im Laufe der Jahrhunderte manchem Wanderer und Reisenden zum Verhängnis.
Marie Solheid und François Reiff sind vermutlich die bekanntesten Opfer des Hohen Venns. Ein Blick zurück, Sommer 1870: Beim Tanz auf der Kirmes in Jalhay lernen sich die jungen Menschen kennen. Es ist wahrlich Liebe auf den ersten Blick: Schon bald sollte die Hochzeit abgehalten werden. Im Januar 1871 machen sich Marie und François daher auf den Weg nach Xhoffraix, dem Geburtsort von Marie, um dort ihre Heiratspapiere zu beantragen. Doch dann bricht ein furchtbarer Schneesturm über das junge Liebespaar herein. Wenige Wochen später, am 22. März 1871, findet ein preußischer Zollbeamter nach der Schneeschmelze am Grenzstein 151 im Hohen Venn die Leiche der 24-jährigen Marie Solheid…
Am Anfang der Oper wird alles durch die Folkloremusik auf der Kirmes bestimmt. Die unwirkliche, geheimnisvolle winterliche Vennlandschaft lädt ein zu Klangexperimenten und besonders im Teil der Wanderung und der Bedrohung wird das Klangspektrum durch Mikrotonalität geöffnet.
Besetzung:
Darsteller:
Irmke von Schlichting: Sopran (Das Wetter) (Köln)
Estelle Lefort: Sopran (Marie Solheid) (Paris)
Jean Bermes: Bass-Bariton (François Reiff) (Luxemburg)
Giancarlo Paola: Tenor / (Lambert Solheid – der Bruder Maries) (Bologna)
Konzeption:
Christian Klinkenberg: Initiator & Komponist (Eupen)
Nicole Erbe: Regie & Libretto (Aachen)
Bart Bouckaert: Dirigent
Ann Gontarek: Szenographie & Kostüme (Berlin)
Marc Kirschvink: Graphische Partituren (Raeren)
Musik:
Ensemble 88:
Paul Panker: Geige (Eupen)
Julia Weeda: Geige
Eva van Ooij: Cello (Maastricht)
Domique Eyckmans: Bratsche (Brüssel)
Anne Davids: Flöte (Eupen)
Christian Klinkenberg Orchestra:
Franck Hemmerle, Stephan Klinkenberg: Perkussion (Strasbourg, Eupen)
Luc Marly: Saxophon, Flöte, Klarinette (Eupen)
Christian Klinkenberg: Klavier (Eupen)
Vedran Mutic: Kontrabass (Ljubljana)
Mit freundlicher Unterstützung von